#Rant zu Strategie
Sagen wir doch mal, wie es ist. Auch im Jahr 2018 rennen noch viel zu viele Unternehmen kopflos durch die Social Media Landschaft.
Ja, ich rege mich auf.
Ich rege mich darüber auf, dass immer noch zu wenige Entscheidungen auf Basis von Fakten getroffen werden. Noch schlimmer wird es, wenn grundsätzlich alles getrackt und gemessen wird, diese Daten dann aber nicht ausgewertet und die Resultate angewendet werden.
Ich rege mich darüber auf, dass die Erfolgsmessung von Kampagnen oftmals unter dem Deckmantel des zu hohen Aufwands geopfert wird, nur weil man Angst hat, dass die Zahlen nachher eine andere Sprache sprechen als das Bauchgefühl, dass es „ja eigentlich eine sehr gute Kampagne war“.
Ich rege mich darüber auf, dass Unternehmen sofort immer mit jedem neuen Thema starten wollen (Snapchat, Instagram, WhatsApp, Musical.ly), obwohl die Ressourcen schon nicht ausreichen, die bisher bespielten Kanäle qualitativ adäquat zu bedienen.
Ich rege mich darüber auf, dass es in einigen Marketingabteilungen wichtiger ist, wie viele Follower die Mitarbeiter auf ihren privaten Instagram-Profilen haben, anstatt zu schauen, welche Erfahrungen sie im Bereich Marketing-Strategie und Markenführung haben. Denn Selbstvermarktung und Markenführung sind ja quasi das selbe. Oder etwa nicht?
Ich rege mich darüber auf, dass zu viele Personen als „Berater“ durch die Lande ziehen und aus Profitgier ihren Kunden eher eine kurzfristige blöde und kostspielige Idee aufschwatzen, anstatt ehrlich langfristig zu einer Strategie zu beraten und den zumeist unerfahrenen Kunden vor sich selbst zu schützen.
##Strategie muss nicht kompliziert sein
Nun ist über Strategie in der Wirtschaft und im Militär schon mehr geschrieben worden, als man lesen kann und will. Und natürlich kann man eine 100-Seiten-Präsentation entwicklen, die alle Eventualitäten abdeckt. Das muss aber gar nicht sein. Es muss gar nicht so schwer sein, eine grundlegende Strategie zu entwickeln. Verinnerlichen sollte man sich primär, dass eine Strategie eine mittel- bzw. langfristige Lebensdauer hat bzw. haben sollte und ein klares Ziel definiert.
Alle Maßnahmen in der Zeit sollten sich an der grundlegenden Strategie orientieren, was eine einheitliche Marschrichtung erkennen lässt. Das schärft dem Endkunden gegenüber das Profil und ermöglicht dem Unternehmer auch besser zu beurteilen, ob eine Maßnahme augenblicklich Sinn macht oder nicht.
##Daten! Daten! Daten!
Die Masse an verfügbaren Daten ist quasi eine Goldgrube für die Strategieentwicklung. Sehr schnell lässt sich erkennen, was auf welchen Kanälen für welche Zielgruppe gut und weniger gut funktioniert. Damit ist die Basis für die weitere Strategie gelegt.
Diese Daten liegen in jedem Netzwerk vor. Nutzt sie!
„The essence of strategy is choosing what not to do.“ sagte schon Michael E. Porter 1996 - aber zukünftige Misserfolge lassen sich nur dadurch minimieren, dass man die aktuellen auch erkennt. Also nutzt Eure Daten.
Genug aufgeregt.
Rock’n Roll!