Wie Achtsamkeit die digitale Transformation belebt und Zukunftskompetenzen fördert

Autoren: Dr. Martina Dopfer, Tim Kuntze, beide CEO & Founder myndway

Dieser Beitrag erläutert Achtsamkeit als Meta-Kompetenz, die maßgeblich weitere Zukunftskompetenzen wie Agilität, Empathie und Kreativität fördert. Er macht deutlich, wie Unternehmen und ihre Führung durch Achtsamkeitsprogramme gezielt die digitale Transformation beleben und gleichzeitig eine innovative Zukunftsausrichtung fördern können.

Achtsamkeit ist in aller Munde. Der Zukunftsforscher Matthias Horx erklärte 2016, dass Achtsamkeitsberater die große Konkurrenz von McKinsey & Co. in der Unternehmenswelt werden. Dieser Trend hat sich in den vergangenen Monaten weiter verstärkt, in welchen Achtsamkeit immer stärker als Zukunftskompetenz in den Fokus gerückt ist. 

Innerhalb der großen Fragen rund um die Gestaltung neuer Arbeitswelten, die Selbstorganisation leben und vom einzelnen Mitarbeitenden und der Führung fast schon die Mitgestaltung eines zukunftsfähigen Unternehmens erwarten, kommt man in der Personal- und Organisationsentwicklung um Achtsamkeit nicht mehr herum.

 

Achtsamkeit ist keine Feel-Good Maßnahme 

Hier sprechen wir aber nicht von Achtsamkeit als Feel-Good Maßnahme. Einmal Yoga pro Woche fördert zwar die geistige und körperliche Flexibilität. Doch der Sprung hin zu einer nachhaltigen und agilen Organisation ist damit längst nicht geschafft. Ebenso wenig reicht es aus, regelmäßig am Donnerstagmorgen dreißig Minuten Mitgefühlsmeditation für alle anzubieten, nur um dieses Mitgefühl im nächsten Meeting zu vergessen, wenn es um die nicht erreichten OKRs (Objective Key Results) geht. Achtsamkeit bedeutet präsent zu sein mit dem was passiert, im aktuellen Augenblick, wertungsfrei (s. Jon Kabat-Zinn, emeritierter Harvard Professor und Begründer von MBSR – Mindfulness Based Stress Reduction-Programmen).

 

Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis regt Veränderungen im Gehirn an 

Regelmäßige Achtsamkeitspraxis in Form von Meditationen, Reflexionsübungen und achtsamer Bewegung fördern nachweislich den Fokus, die Empathiefähigkeit und die Kreativität. Sie regen die Neuroplastizität, also die Veränderung von Gehirnbahnen, an und fördern auf diese Weise auch die mentale Agilität. So erleichtern Achtsamkeitsübungen das Umdenken von gewohnten Routinen und Verhaltensweisen, was in Zeiten von Digitalisierung essentiell ist, um mit dem wirtschaftlichen Wandel Schritt halten zu können. 

Bereits nach 6-8 Wochen regelmäßiger Achtsamkeitspraxis von maximal 10 Minuten pro Tag setzt im Gehirn eine Veränderung ein. Das haben Wissenschaftler mit Verweis auf eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit, Resilienz und Veränderungsbereitschaft nach regelmäßiger Achtsamkeitspraxis gezeigt. Festgefahrene Autobahnen im Kopf lassen sich so leichter verlassen - die Bereitschaft Neues auszuprobieren steigt. 

 

Agilität beginnt im Kopf

Was heißt das nun im Hinblick auf die Gestaltung der digitalen Transformation? Offenheit und Agilität beginnen im Kopf und stehen in enger Verbindung zu wichtigen Zukunftskompetenzen wie Fokus, Empathie und Innovationsfähigkeit. Die neue Arbeitswelt entsteht also von Innen und aus dem einzelnen Menschen im Unternehmen heraus. Die gute Nachricht ist: Wir können unser Gehirn dabei wie einen Muskel trainieren. Das hat nicht nur Effekte auf unser Arbeitsleben, sondern weit darüber hinaus. Mitarbeitende und Führungskräfte, Teams und ganze Organisationen können durch Achtsamkeit wichtige digitale Zukunftskompetenzen schulen und zu aktiven Gestaltern eines nachhaltigen und zukunftsorientierten Unternehmens werden. Doch Achtung: Achtsamkeit ist keine einmalige Pille, die Sie als Führungskraft ihrem Team verschreiben können, sondern ein Prozess, den Sie und Ihr Team gemeinsam gestalten. Um diese Effekte bewusst zu trainieren, gibt es verschiedene Achtsamkeitsprogramme für Unternehmen.

Wer Lust hat, sich auf die Erfahrungen einzulassen, welche die Achtsamkeitspraxis bietet, wird daran persönlich und beruflich über die Zeit wachsen. Und was gibt es Schöneres als die Erfahrung von Wachstum mit Gleichgesinnten zu teilen und mit ihnen gemeinsam Neues zu gestalten.