Mobile Freiheit braucht Datensouveränität

Zwei große Themen bestimmen momentan die öffentliche Diskussion: die mobile Freiheit und der richtige Umgang mit der großen Menge von Daten, die bei der Vernetzung und Digitalisierung aller Lebensbereiche anfallen. Sie betreffen beide die Fragestellungen der digitalen Ethik.

Ganze 81 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland nutzen heute ein Smartphone, zeigen die neuesten Zahlen. Das entspricht 57 Millionen Nutzern und ist die große Mehrheit der Bevölkerung. Davon haben mehr als 60 Prozent ein Gerät, das höchstens ein Jahr alt ist, bei einem Durchschnittspreis von 426 Euro. Das zeigt wie wichtig die kleinen Helfer inzwischen den meisten Menschen sind. Sie werden längst nicht nur zum Internet-Surfen, für Apps und zum Telefonieren genutzt. Sondern auch als mobile Steuerzentrale für vernetzte Stereoanlagen und Fernseher, Hausgeräte, Thermostate und Lampen sowie Fitnessarmbänder und selbst Autos.

Mobile Freiheit: Unverzichtbarer Bestandteil unserer Kultur

In nur zehn Jahren haben die Smartphones unseren Alltag revolutioniert und ein ganzes Ökosystem geschaffen. Wohl nie in der Geschichte hat ein einzelner Gerätetyp so viele Veränderungen bewirkt. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Kultur und die meisten Menschen können sich ein Leben ohne Smartphone gar nicht mehr vorstellen. Mobile Freiheit bedeutet deshalb nicht nur, dass ich immer und überall ins Netz kann. Sondern auch, dass genug Luft bleibt bei der Nutzung von Daten. Dass dem Smartphone nicht nach ein paar Youtube-Videos die Puste ausgeht, weil das monatliche Datenvolumen aufgebraucht ist. Neun von zehn Befragten fanden es beispielsweise bei einer aktuellen Studie von Telefónica Deutschland sehr attraktiv, wenn ihr Mobilfunkvertrag unbegrenztes Surfen ermöglichen würde.

Mobile Freiheit heißt daher für uns: Dass die Kunden ihr digitales Leben selbstbestimmt nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen gestalten können. Dafür benötigen sie einerseits das beste Paket aus Netz, Tarif und Hardware. Aber mobile Freiheit setzt auch digitale Selbstbestimmung, Datensouveränität und chancenorientiertes Wissen voraus. Die Menschen wollen selbst über die Verwendung ihrer Daten entscheiden können, die sie oft ganz nebenbei bei der Nutzung ihrer Smartphones produzieren. Daten sind ein entscheidender Rohstoff geworden, wir nutzen täglich digitale Technologien und produzieren eine nie dagewesene Menge. Neue komplexe Datenanalysen ermöglichen viele Anwendungen, die großen Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft erzeugen. Sie können beispielsweise Verbesserungen in Gesundheitswesen, Verkehr oder Stadtplanung bewirken.

Datenschatz heben: Breite gesellschaftliche Unterstützung nötig

Doch der Umgang mit diesem neuen Datenschatz braucht Regeln, wenn seine Nutzung sinnvoll sein und ein Missbrauch vermieden werden soll. Dabei stellen sich zunehmend solche Fragen: Wie viel sind unsere Daten wert? Welche Chancen und welcher gesellschaftliche Nutzen ergeben sich daraus? Wer darf diesen Datenschatz verwenden – und wofür? Welche neuen Normen brauchen wir für den Datenschutz? Der Umgang mit diesen Themen bestimmt über unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft. Denn es sind Grundfragen der digitalen Ethik.

Viele Menschen sorgen sich über eine unkontrollierte Auswertung ihrer Daten, aber die neuen datenbasierten Geschäftsmodelle können ohne Vertrauen nicht funktionieren. Die Nutzer müssen daher die Möglichkeit haben, die Verwendung ihrer Daten zu kontrollieren. Und Unternehmen müssen Transparenz schaffen, wie sie diese nutzen wollen. Nur dann wird es eine breite gesellschaftliche Unterstützung geben, mit der sich die großen Chancen der Digitalisierung nutzen lassen.

Grundprinzip: Kunden entscheiden selbst über die Verwendung ihrer Daten

Wir wollen deshalb, dass die Menschen die Hoheit über die Verwendung ihrer Daten haben. Das ist für Telefónica Deutschland ein Grundprinzip. Gemäß unserem Leitspruch „Deine Welt. Deine Wahl“ geben wir ihnen die Kontrolle und weitgehende Entscheidungsmöglichkeiten. Jeder Kunde hat die Möglichkeit, selbst der anonymisierten Nutzung seiner Daten zu widersprechen. Damit geht Telefónica Deutschland weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus.

Und warum? Allein in der Mobilfunksparte betreut Telefónica Deutschland fast 46 Millionen Anschlüsse und ist damit der Netzbetreiber mit den meisten Mobilfunkkunden in Deutschland. Daher kommt dem Unternehmen eine besondere Rolle zu. Unsere Kunden sollen die Errungenschaften der Digitalisierung genau so für ihre mobile Freiheit in der digitalen Welt nutzen können, wie es zu ihren Wünschen, Vorlieben und Gewohnheiten passt. Und uns dabei vertrauen können. Wenn wir den Datenschatz wirklich heben wollen, dann brauchen wir auch einen gesellschaftlichen Konsens über den Datenschutz. Dafür müssen wir die Chancen und Risiken von Datenanalysen offen und glaubwürdig diskutieren und uns auf neue Normen für eine digitale Ethik einigen.

Die gesellschaftliche Debatte darüber treiben wir im Telefónica BASECAMP voran, gar nicht weit vom Berliner Hauptstadtbüro des BVDW. Themen wie Robotik, künstliche Intelligenz, Ethik der Algorithmen oder Datenschutz stehen bei 200 Events mit 10.000 Besuchern pro Jahr fast täglich auf der Agenda. Vor Ort und über die Social-Media-Kanäle wird die digitale Zukunft diskutiert und erlebbar gemacht. Dazu lädt das Telefónica BASECAMP wichtige Vor- und Querdenker aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Start-ups ein. So zählten schon Meinungsführer wie Microsoft-Gründer Bill Gates, Mozilla-Chefin Mitchell Baker, US-Außenminister John Kerry, Bundesinnenminister Thomas de Maizière oder Friedens-Buchpreisträger Jaron Lanier zu den Sprechern. Kommen Sie doch auch einmal vorbei, und lassen Sie uns über Grundfragen der digitalen Ethik debattieren!