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Apple treibt einen Keil zwischen Marken und ihre Fans

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) kritisiert die Pläne des Technologiekonzerns Apple zur „Intelligent Tracking Prevention“ im Browser Safari. Thomas Duhr (IP Deutschland), Vizepräsident des BVDW, sagt: „Apples Alleingang torpediert das Verhältnis von Marken und Verbrauchern. Werbung wird dadurch wieder generischer und nutzloser. Ein Bärendienst für Nutzer und Unternehmen.“ 

Das kalifornische Unternehmen plant, die bestehenden Cookie-Einstellungen der Safari-Nutzer zu überschreiben und mit einem eigenen Set an intransparenten und beliebigen Cookie-Standards zu ersetzen. „Wir sind über die Pläne des Unternehmens besorgt“, sagt BVDW-Vizepräsident Thomas Duhr. Die neue Funktion würde willkürliche Regeln zum Gebrauch von First-Party-Cookies einführen, die deren Nutzen ohne Benachrichtung an oder Mitsprache durch die Nutzer blockiert. „Der Wechsel von nutzerbasierten Cookies hin zu browserbasierten Cookies schadet den Verbrauchern und dem werbegestützten digitalen Content. So wird ein Keil zwischen Marken und ihre Fans getrieben.“ An dieser Entwicklung zeichne sich beispielhaft ab, dass Browser unter dem Deckmantel des Nutzerinteresses ausgerechnet den Nutzer zunehmend entmündigen. Der BVDW sieht hier eine Gefahr für die Digitale Wirtschaft, die insbesondere durch die im derzeit intensiv diskutierten Entwurf der E-Privacy-Verordnung weiter verankerte Gatekeeper-Funktion der Browser zunehmend realer wird. 

Auch in den USA stoßen Apples Pläne auf massiven Widerstand. Die Organisationen American Association of Advertising (4A’s), American Advertising Federation (AAF), Association of National Advertisers (ANA), Data & Marketing Association (DMA), Interactivce Advertising Bureau (IAB) und Network Advertising Initiative (NAI) haben einen gemeinsamen offenen Brief formuliert, der die Pläne kritisiert. Er ist hier nachzulesen.

20.09.2017
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