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Beim Joggen, auf dem Rad oder in der Bahn: Webradio- und Online-Audionutzung wird immer mobiler

Webradiomonitor 2017

Der Radio- und Musikkonsum der Online-Audionutzer in Deutschland wächst und wird immer mobiler. Bei der Nutzung liegen die klassischen Radiomarken vorne, reine Webradio- und Online-Audioangebote erfreuen sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit. On-Demand-Angebote wie Podcasts erschließen zusätzliche Nutzungssituationen und sprachgesteuerte Geräte in den Haushalten könnten Auffindbarkeit und den Zugang zu Audioinhalten nachhaltig verändern. Das sind Ergebnisse des Webradiomonitors 2017, der am 25. Oktober 2017 auf den Medientagen München von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), dem Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) und dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) vorgestellt wird.

Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM): „Die Vielfalt der Online-Audioangebote ist faszinierend. Ob als Livestream oder als abonnierter Podcast, für die Nutzer sind tausende Angebote praktisch jederzeit verfügbar und werden in ganz unterschiedlichen Situationen genutzt. Beim Joggen, in der Bahn, im Flugzeug oder beim Einschlafen – die Audionutzung ist so vielfältig wie das Angebot. Damit gewinnt auch Online-Audio bei den Marktbeteiligten wie der Medienpolitik weiter an Bedeutung.“

Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT und Geschäftsführer von Radio Regenbogen: „Die hohe Nutzung klassischer Radiomarken und die zunehmend mobile Nutzung von Webradioangeboten unterstreichen die Bedeutung dieses Verbreitungsweges für die Digitalisierung der Radioübertragung. In Zukunft werden mobile und sprachgesteuerte Audioplattformen an Bedeutung gewinnen. Damit wird auch die Auffindbarkeit von Radio- und Audioinhalten auf diesen Plattformen immer wichtiger.“

Dr. Lars Peters, Vorstandsmitglied der Fokusgruppe Audio im Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) und selbstständiger Medienberater: „Audio baut seine Rolle als das Tagesbegleitmedium dank neuer Angebotsformen weiter aus. Morgens hören die Menschen auch im Netz am liebsten klassisches Radio. Tagesüber steigt dann die Nutzung von Musikstreaming und zum Abend hin werden Podcasts und spezialisierte Radioangebote wichtiger. Online-Audio erweitert so die Primetime von Radio und wird damit auch für die Werbung immer attraktiver.“

Auszüge aus den Studienergebnissen
Die für den Webradiomonitor befragten Online-Audioanbieter verzeichneten im letzten Jahr mehrheitlich steigende Abrufzahlen. Auch Online-Audionutzer geben an, der Radio- und Musikkonsum sei sowohl online als auch offline im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Innerhalb der Webradio- und Online-Audionutzung sind klassische Radiomarken besonders beliebt: Unter den befragten Online-Audiohörern gaben 71 Prozent an, Simulcast-Radios zu hören, gefolgt von Video- und Musik-Streamingdiensten (56 bzw. 55 Prozent). 29 Prozent bzw. 28 Prozent der Online-Audionutzer gaben an, Online-Submarken von Radiosendern sowie Online-Only-Radio zu nutzen.

Die Online-Audioangebote werden in den unterschiedlichsten Nutzungssituationen sowohl zu Hause (76 Prozent) als auch unterwegs, beispielsweise im Auto (31 Prozent), im Zug (27 Prozent) oder auf der Arbeit (25 Prozent), aber auch beim Sport (21 Prozent) und Radfahren (12 Prozent) gehört. Während Simulcast-Radios vor allem tagsüber stark genutzt werden, steigt am Abend die Nutzung von Online-Only-Angeboten, Musik-Streamingdiensten und Podcasts. Und die Nutzung wird immer mobiler: Nach Angaben der befragten Online-Audioanbieter lag der Anteil der mobilen Audionutzungen 2017 bereits bei 34 Prozent und soll bis 2019 auf 40 Prozent ansteigen.

Podcasts, welche in dieser Erhebungswelle zum ersten Mal gesondert abgefragt wurden, werden bereits von 17 Prozent der Online-Audiohörer gehört. Besonders groß ist das Interesse der Podcast-Hörer an gesprochenen Inhalten bzw. Talk-Formaten. 50 Prozent der Nutzer schätzen Podcasts, weil dort Themen intensiver besprochen werden, als in anderen Medien. Mit 84 Prozent setzt die große Mehrheit der Podcastanbieter auf Talk-Formate. Für die Zukunft erwartet knapp die Hälfte (49 Prozent) der befragten Online-Audioanbieter eine wachsende Bedeutung von On-Demand-Inhalten wie Podcast.

Laut den Studienergebnissen spielt das Zukunftsthema Sprachsteuerung auch in Deutschland schon eine Rolle im Leben einiger Menschen. Bereits 4 Prozent der Online-Audiohörer hören solche Angebote über sprachgesteuerte Geräte. Diese neuen Geräte haben das Potenzial, die Audionutzung nachhaltig zu verändern: Über 40 Prozent der Online-Audioanbieter gaben an, sprachgesteuerte Kommunikationsgeräte würden künftig eine besonders wichtige Rolle spielen.

Auftraggeber und methodische Hinweise:
Der Webradiomonitor 2017 wurde im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. und des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) durch das Berliner Forschungsinstitut Goldmedia durchgeführt. Neben Webradio- und Online-Audio-Anbietern wurden auch Online-Audio-Hörer in Deutschland befragt. Die Online-Befragungen fanden vom 14. Juni bis 26. Juli 2017 statt.

 

25.10.2017
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