BVDW begrüßt Initiative des Deutschen Ethikrates: „Den Dialog anstoßen und treiben“
Joseph Meiser, Vorsitzender der Fokusgruppe Digital Health im BVDW
Berlin, 1. Dezember 2017 – In einer aktuellen Stellungnahme fordert der Ethikrat eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld Big Data und digitale Gesundheit. Die Fokusgruppe Connected Health im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. stellt sich hinter diese Forderungen und stellt sich der Verantwortung, den Dialog weiter voran zu treiben und den gesellschaftlichen Diskurs anzuregen.
In einer gestern veröffentlichten Stellungnahme zählt der Deutsche Ethikrat Empfehlungen auf,die „eine den Chancen und Risiken von Big Data angemessene verantwortliche informationelle Freiheitsgestaltung im Umgang mit gesundheitsrelevanten Daten ermöglichen sollen“. Der BVDW schließt sich der Forderung an, im Kontext der rasant wachsenden Datenbasis vor allem die ethisch-gesellschaftliche Diskussion weiter anzuregen. „Hier steht die Wirtschaft ebenso wie die Industrie in der Verantwortung, diesen Diskurs anzuregen und zu moderieren“, sagt Joseph Meiser (Gothaer Krankenversicherung), Vorsitzender der Fokusgruppe Digital Health im BVDW. „Vor allem im Bereich Gesundheit bringt die Digitale Transformation ein immenses Potenzial für die Versorgung mit sich. Parallel zur technischen Entwicklung stellen wir uns natürlich auch den sich daraus ergebenden Fragestellungen und begleiten den gesellschaftlichen Wandel“, bekräftigt Meiser.
Dazu bietet BVDW auf seiner Webseite mit der Plattform Digitale Ethik unter anderem ein Forum für unterschiedliche Standpunkte zum Thema sowie eine umfassende Datenbank mit entsprechenden Umfragen, Studien und Artikeln. „Es ist auch unsere Verantwortung, gemeinsam mit der Wissenschaft, Gesellschaft und Politik die Leitplanken für die Vereinbarung technologischen Fortschrittes und ethischer Werte zu diskutieren und zu definieren“, sagt Digital- und Gesundheitsexperte Joseph Meiser. Ganz konkret spricht er das Solidarprinzip des Krankenversicherungssystems an. Hier dürfe es keine Zwei-Klassen-Medizin geben, die etwa solche Bürger benachteiligt, die sich nicht vollständig digital erfassen lassen möchten. Meiser weiter: „Solch sensible Themen müssen wir ansprechen, diskutieren und auch darüber streiten, damit die gesundheitliche Versorgung von den Chancen des digitalen Wandels profitieren kann.“