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BVDW zum Legislaturbericht Digitale Agenda: „Kaum digitaler Fortschritt erkennbar"

Düsseldorf, 2. Juni 2017 - Heute behandelt der Bundestag den Legislaturbericht der Bundesregierung zur Digitalen Agenda in erster Lesung. Darin beschrieben werden sogenannte Meilensteine und Maßnahmen in der laufenden Legislaturperiode sowie Herausforderungen für die nächste Legislaturperiode. Im internationalen Vergleich sind die aufgeführten Erfolge aber eher bescheiden. Zudem fehle laut Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. nach wie vor eine politische Priorisierung und vor allem die längst überfällige Zusammenführung der Zuständigkeiten für digitale Themen in einer Hand.

Im Legislaturbericht geht die Bundesregierung auf sieben Handlungsfelder ein, die von digitalen Infrastrukturen über Digitale Wirtschaft und digitales Arbeiten bis hin zur europäischen und internationalen Dimension der Digitalen Agenda reichen. „Die Bundesregierung spricht bei bescheidenen Erfolgen von Meilensteinen - ein digitaler Fortschritt ist nicht wirklich erkennbar", beklagt BVDW-Präsident Matthias Wahl. „Die Digitalisierung ist aber das zentrale Zukunftsthema. Und dies sollte auch in Wahlkampfzeiten sehr ernst genommen werden. Sie entscheidet über wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und darüber, wo in Europa Arbeitsplätze entstehen." 

In ihrem Bericht spricht die Bundesregierung davon, dass etwa der Netzausbau in den vergangenen Jahren „gut vorangekommen" sei. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland aber deutlich hinterher. Denn wie der bereits im März 2017 veröffentlichte Digitalisierungsindex der EU (DESI) deutlich zeigt, ist Deutschland im EU-Vergleich nur auf Platz elf zu finden und hat im Vergleich zum Vorjahr sogar zwei Plätze eingebüßt. „Da hilft es auch nicht, dass die Regierung für die nächste Wahlperiode die Entwicklung eines Ordnungsrahmens für die vernetzte Welt als ‚Herausforderung' bezeichnet", kritisiert Wahl. „Noch immer fehlt die politische Priorisierung der Investitionen in eine leistungsfähige digitale Infrastruktur". Wirklich zukunftstauglich sei jedoch nur eine flächendeckende Glasfaser-Infrastruktur. 

Es fehlt der Digitalminister

Nicht erst der Legislaturbericht offenbart, dass die Bündelung der Zuständigkeiten für die Themen der Digitalisierung in der Hand einer Institution dringend erforderlich ist. In Person eines Digitalministers braucht es jemanden, der gleichberechtigt am Kabinettstisch sitzt und die wichtigen Interessen wirksam vertreten kann. „Die Bundesregierung hätte sich deutlich für eine zentrale Zuständigkeit aussprechen müssen, alle Themen der Digitalisierung gehören in die Hand eines Ministers mit Kabinettsrang", so Wahl. „Und auch im Ministerrat der EU muss Deutschland von einem Digitalminister wirksam vertreten werden. Nur mit eigener Zuständigkeit wird man dort ernst genommen und kann sich durchsetzen." 

Kontakt: 
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. 
Berliner Allee 57, 
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Über den BVDW
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die zentrale Interessenvertretung für Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle betreiben und im Bereich der digitalen Wertschöpfung tätig sind. Mit Mitgliedsunternehmen aus unterschiedlichsten Segmenten der Internetindustrie ist der BVDW interdisziplinär verankert und hat damit einen ganzheitlichen Blick auf die Themen der Digitalen Wirtschaft. Der BVDW hat es sich zur Aufgabe gemacht, Effizienz und Nutzen digitaler Angebote - Inhalte, Dienste und Technologien - transparent zu machen und so deren Einsatz in der Gesamtwirtschaft, Gesellschaft und Administration zu fördern. Außerdem ist der Verband kompetenter Ansprechpartner zu aktuellen Themen und Entwicklungen der Digitalbranche in Deutschland und liefert mit Zahlen, Daten und Fakten wichtige Orientierung zu einem der zentralen Zukunftsfelder der deutschen Wirtschaft. Im ständigen Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und anderen, nationalen und internationalen Interessengruppen unterstützt der BVDW ergebnisorientiert, praxisnah und effektiv die dynamische Entwicklung der Branche. Fußend auf den Säulen Marktentwicklung, Marktaufklärung und Marktregulierung bündelt der BVDW führendes Digital-Know-how, um eine positive Entwicklung der führenden Wachstumsbranche der deutschen Wirtschaft nachhaltig mitzugestalten. Gleichzeitig sorgt der BVDW als Zentralorgan der Digitalen Wirtschaft mit Standards und verbindlichen Richtlinien für Branchenakteure für Markttransparenz und Angebotsgüte für die Nutzerseite und die Öffentlichkeit. Wir sind das Netz.

02.06.2017
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