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„Das Smartphone ist der First-Screen“
Am 17. November fand die App Economy Night in Hamburg statt. Welche Erkenntnisse konntest du von der Veranstaltung mitnehmen?
Rieber: Die Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, dass die App-Ökonomie in Deutschland erwachsen geworden und zu einem ernstzunehmenden Wirtschaftsbereich herangewachsen ist. Hierzu zählt nicht nur die Entwicklung von Apps selbst, sondern auch eine Vielzahl an Dienstleistern und Plattformen, die sich auf die Bewerbung und Monetarisierung von Apps spezialisiert haben. Und das hat auch die große Bandbreite der Speaker gezeigt, die von Google über die Deutsche Bank und Bild bis hin zu Plattformen wie Smaato oder adsquare reichte.
Welche Trends konnten wir 2017 in Mobile beobachten?
Nachdem Mobile die Mediennutzung nun schon seit ein paar Jahren dominiert, war 2017 das Jahr, in dem in Deutschland erstmals mehr Budgets für mobile Werbung als für Desktop-Werbung ausgegeben wurde. Das Smartphone ist der First-Screen seiner Nutzer und Unternehmen können es sich heute nicht mehr leisten, keine Mobile-Strategie zu haben. 2017 war aus meiner Sicht das Jahr, in dem man nicht mehr über das „Ob", sondern das „Wie" diskutiert hat. Und darum geht es auch in meinem gerade erschienen Buch „Mobile Marketing“: Marketer müssen die Mediennutzung im Detail verstehen, neue Marketinginstrumente für sich evaluieren und sie in eine ganzheitliche Marketingstrategie einfließen lassen. Kein Medium ist so disruptiv wie das Smartphone: Es ermöglicht neue Innovationen und stellt bestehende Geschäftsmodelle in Frage. Aus diesem Grund sollte Mobile in Unternehmen nicht als „kleine Schwester“ von Desktop behandelt werden, sondern auf strategischer Ebene eine zentrale Rolle spielen.
Was kommt 2018 auf uns zu?
Wir bewegen uns in einer zunehmend vernetzten Welt und Konsumenten erwarten eine kontextuelle und personalisierte User Experience. Wer diesen Anspruch nicht erfüllen kann, wird es 2018 schwer haben. Marketer sollten daher experimentierfreudig sein und sich mit neuen Technologien wie beispielsweise Chatbots und Skills für Sprachassistenten beschäftigen. Auch in der Werbung wird Kontext und Personalisierung immer wichtiger. Hier bieten programmatische Plattformen, Echzeitdaten und neue Werbeformate spannende Möglichkeiten um die Zielgruppe im entscheidenden Mobile Moment (siehe BVDW Whitepaper) anzusprechen. Mit Hinblick auf GDPR und ePrivacy wird dazu das Thema Datenschutz 2018 eine zentrale Rolle einnehmen. Dies ist ein besonderes Spannungsfeld, da Kontext und Personalisierung dem Nutzer einen echten Mehrwert bieten, jedoch nur mit Hilfe von Daten möglich sind.