News

EU-Digitalindex: Deutschland bleibt im Mittelfeld hängen

Im neuen Digitalindex “Digital Economy and Society Index – DESI” der Europäischen Kommission belegt Deutschland weiterhin nur einen Platz im Mittelfeld. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. bedauert, dass abermals kaum Fortschritte erzielt wurden.

Der Digital Economy and Society Index (DESI) ist ein Index, der relevante Indikatoren zur digitalen Leistungsfähigkeit Europas zusammenfasst und die Entwicklung der digitalen Wettbewerbsfähigkeit der EU-Mitgliedstaaten verfolgt. Er betrachtet die Bereiche Konnektivität, Humankapital, Internetnutzung, Integration der Digitaltechnik und digitale öffentliche Dienste. Gerade die Coronakrise hat deutlich gemacht, wie wichtig eine leistungsfähige digitale Infrastruktur und digitale Bürgerservices im Bereich Weiterbildung und Verwaltung sind. Doch Deutschland liegt im EU-Vergleich im Durchschnitt nur auf Platz zwölf und hat abermals seine Hausaufgaben nicht gemacht, so der Digitalverband BVDW. Besonders groß ist der Rückstand im Bereich eGovernment, wo Deutschland im letzten Drittel der EU-Länder rangiert.

Im Bericht heißt es: Ausgehend von Daten, die vor der Pandemie erhoben wurden, schneidet Deutschland in den meisten DESI-Dimensionen gut ab, mit Ausnahme der digitalen öffentlichen Dienste, wo es den 21. Rang einnimmt. Hinsichtlich der VHCN-Abdeckung (Very High Capacity Networks - Breitbandanschlüsse mit sehr hoher Kapazität) liegt Deutschland allerdings nur auf Rang 21 und damit unter dem EU-Durchschnitt. Bereits 2019 lagen bei der Vorjahresuntersuchung 14 EU-Staaten vor Deutschland. Der BVDW forderte damals einen „strukturellen Radikalschnitt“. Diesen hat es nicht gegeben. BVDW-Geschäftsführer Marco Junk: „Es ist bedauerlich, dass abermals kaum Fortschritt erzielt wurden. Es bleibt zu hoffen, dass der digitale Crash-Kurs durch die Corona-Krise endlich den notwendigen Anschub bringt. Immerhin hat das Corona-Konjunkturpaket einen deutlichen Digitalfokus und verspricht umfangreiche Investitionen. Wir müssen in Zukunftstechnologie investieren, um Wirtschaft, Verwaltung und Bildungssektor international führend zu gestalten.“

Umfangreiche Handlungsempfehlungen zur Digitalisierung für die Zeit nach Ausbruch der Coronakrise hat der BVDW im neuen Paper „Corona: Der Morgen danach“ veröffentlicht. Es steht unter hier zur Einsicht bereit.

12.06.2020
Kommentare (0)
Kommentar senden