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Fußball-WM senkt den Verkehr in Deutschland um 37 Prozent
Während des Spiels gegen Mexiko am Sonntag nahm der Verkehr um 38 Prozent ab, um 39 Prozent am Samstag gegen Schweden und um 36 Prozent am Mittwoch gegen Südkorea, verglichen mit dem Referenztag. Mittwochs und sonntags nahm der Verkehr dafür vor den Spielen überdurchschnittlich zu. Das legt nahe, dass die Menschen hier andere Orte aufsuchten, um die Spiele anzuschauen, zum Beispiel Freunde besuchten oder an Public-Viewing-Events teilnahmen.
Frauen fast genauso WM-begeistert wie Männer
Drei der bundesweit größten Public-Viewing-Angebote hat Telefónica NEXT im Auftrag des BVDW für die ersten beiden Spiele der deutschen Mannschaft untersucht: die Fanmeile zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor in Berlin sowie die Veranstaltungen auf dem Hamburger Heiliggeistfeld und in der Frankfurter Commerzbank-Arena.
Beim Public Viewing zeigt sich, dass Frauen fast genauso WM-begeistert wie Männer waren: 54 Prozent der Besucher waren männlich, 46 weiblich. Den höchsten Frauenanteil hatte dabei das Hamburger Heiliggeistfeld: Hier waren 47,5 Prozent Zuschauerinnen anzutreffen. In Frankfurt waren die Public Viewer geringfügig älter als auf den anderen untersuchten Fanfesten. Während die 25- bis 29-Jährigen in Berlin die stärkste Altersgruppe stellten, waren es in Frankfurt die 30- bis 34-Jährigen.
Auch von ausländischen Touristen in Deutschland wird das Public Viewing der WM-Spiele gerne genutzt. Zu den fußballbegeisterten Besuchern gehören vor allem US-Amerikaner und Briten. BVDW-Geschäftsführer Marco Junk: „Eine Fußball-Weltmeisterschaft begeistert das ganze Land, von allen Altersgruppen über die Geschlechter hinweg. Umso wichtiger ist es für Wirtschaft, Handel und Verkehr, auf die massenhaften Bewegungen und Aktionen der Menschen vorbereitet zu sein. Die anonymisierte Nutzung von Bewegungsdaten dient dabei der besseren Planung.“
Datenanalyse nutzt Verkehrsplanung und Handel
Die Analysetools, mit denen Telefónica NEXT im Auftrag des BVDW den Verkehr und das Public Viewing beispielhaft betrachtet, werden von Verkehrssektor, Handel und Tourismus genutzt, um unter anderem den Nahverkehr oder den Kundenservice besser an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. „Unsere Datenanalysen tragen dazu bei, dass Reisende im Nahverkehr leichter einen Sitzplatz bekommen oder dass Händler den idealen Standort für eine neue Filiale finden können“, erklärt Jens Lappoehn, Geschäftsführer Advanced Data Analytics bei Telefónica NEXT.
Methodik der WM-Auswertung
Im Regelbetrieb von Telefónica Deutschland fallen Mobilfunkdaten von über 45 Millionen Anschlüssen an. Diese entstehen, wenn Handys mit den Mobilfunkzellen kommunizieren. Telefónica Deutschland anonymisiert diese täglich rund fünf Milliarden Datenpunkte über ein dreistufiges Verfahren mit der so genannten Data Anonymization Plattform. Die Plattform wurde von Telefónica Deutschland in Abstimmung mit der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) entwickelt und ist TÜV-zertifiziert. Dabei können auch anonyme soziodemographische Daten wie Alter und Geschlecht einfließen, die aus Vertragsdaten stammen. Durch die Anonymisierung ist die Privatsphäre von Einzelpersonen jederzeit geschützt, während die statistische Aussagekraft über das Bewegungsverhalten von Gruppen erhalten bleibt. Einzelbewegungen lassen sich daraus nicht ableiten.
Um die Auswirkungen der Deutschland-Spiele auf den Verkehr nachzuvollziehen, verglichen Telefónica NEXT und Teralytics die Gesamtzahl der Bewegungen in Deutschland während der Spiele der Nationalmannschaft mit dem gleichen Zeitpunkt der Vorwoche. Erfasst werden erst Bewegungen ab zwei Kilometer Länge, egal ob Bahn, Straße oder Luft. Solche Auswertungen unterstützen Lösungen im Bereich smarte Städte, Verkehr, Handel und Tourismus.