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KI-Monitor: Deutschland muss zunehmend auf Künstliche Intelligenz verzichten

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz scheitert in Deutschland an den Rahmenbedingungen. Damit droht die Bundesrepublik im weltweiten Wettbewerb zurückfallen. Das ist das Fazit des aktuellen KI-Monitors vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. (IW). Künstliche Intelligenz gilt als eine zentrale Zukunftstechnologie, die Studie beschreibt deren Einsatz und Verbreitung in den vergangenen Jahren.  

Für 2022 ist der im KI-Monitor berechnete KI-Index in seiner vierjährigen Historie erstmals rückläufig. „Deutschland schwelgt in Dichter-und-Denker-Romantik – leider auf Kosten der Künstlichen Intelligenz. Die Rahmenbedingungen für KI müssen dringend positiv verändert werden. Wir brauchen aus Brüssel und Berlin mutige Zeichen und Impulse, keine Regulierung und Einschränkung der KI, sondern positive Lösungsansätze für den Einsatz von Daten“, sagt BVDW-Vizepräsident Alexander Kiock.

Am kommenden Donnerstag wird in Brüssel der AI-Act („KI-Verordnung“) auf Arbeitsebene diskutiert und der Gesetzesentwurf vorbereitet, über den das Parlament abstimmen soll. Sicher ist bereits jetzt, auf Unternehmen und Wissenschaft kommen von der Europäischen Union neue regulatorische Barrieren zu. Das Regelwerk wird voraussichtlich Anfang 2023 verabschiedet und dürfte sich mittelfristig negativ auf den KI-Index auswirken. Er ergibt sich aus einer zweistelligen Zahl an Indikatoren zu Wirtschaft, Gesellschaft sowie Infrastruktur und zum politischen Rahmen.

„Die alte Bundesregierung hatte im November 2018 ihre ‚Strategie Künstliche Intelligenz‘ beschlossen und 2020 aktualisiert, doch das Fitnessprogramm verfehlte die gesteckten Ziele. Ein positiver Effekt war 2022 für die Wirtschaft nicht sichtbar“, sagt Kiock. Der KI-Monitor zeigt: Weniger Unternehmen setzten auf KI-Lösungen als noch im Jahr zuvor. Zuletzt bauten laut KI-Monitor annährend 19 Prozent aller Unternehmen auf KI-Lösungen – ein Rückgang von zwei Prozentpunkten. Trübe Aussichten prägten auch den Jobmarkt: Der Anteil der Stellenanzeigen, in denen nach KI-Fähigkeiten verlangt wurde, ging um neun Prozent zurück. „In Summe konstatieren wir alarmierende Tendenzen. Die Ursachenforschung wird uns beschäftigen – Fakt ist jedoch, nicht alles ist der Pandemie zuzuschreiben“, sagt Kiock.

Innerhalb der Gesellschaft hat sich die Tendenz deutlich positiv entwickelt. Besonders stark stieg der Wert beim Indikator „Bekanntheit von KI in der Gesellschaft“. Zwischen 2019 und 2022 konnte ein Plus von mehr als 44 Prozent verzeichnet werden. Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Wert um 15 Prozent. Dies spricht deutlich für ein dezidiertes Interesse an KI in der Gesellschaft.

Im Rahmen des BVDW-Podcasts sprach Sebastian Witte (BVDW, Referent KI) mit Dr. Christian Rusche (IW Köln), einem der Autoren des KI-Monitors 2022, über die Ergebnisse sowie über die abgeleiteten Handlungsempfehlungen der Untersuchung. Zur Podcastfolge geht es hier.

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25.10.2022
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