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Mit vollem Risiko ins neue Schuljahr: BVDW kritisiert gravierende Versäumnisse zum Schulstart

Berlin, 12.08.2020 – Zum Start des neuen Schuljahrs und in Anbetracht einer möglichen zweiten Corona-Welle fordert der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ein einheitliches Konzept für die „digitale Schule“ sowie den Ausbau der Digitalkompetenz von Lehrern für „Homeschooling“. „Offensichtlich haben die Verantwortlichen gehofft, die Corona-Krise würde während der Sommerferien zu Ende gehen, anders lässt sich die Untätigkeit nicht erklären“, sagt Marco Zingler (Denkwerk), Vizepräsident des BVDW.

 

 

Die ersten Schulen mussten pandemiebedingt bereits wieder schließen. Die Landesregierungen und die Kultusministerkonferenz (KMK) sind daher dringend gefordert, einheitliche Hilfestellungen und Vorgaben für den digitalen Unterricht zu schaffen, notfalls mit zentraler Steuerung durch die Bundesregierung. Die KMK hatte zwar Ende März „entschlossenes Handeln“ in der Coronakrise angekündigt, ein einheitliches Konzept  gibt es allerdings immer noch nicht.

„Völlig unverständlich ist, warum die sechs Wochen Sommerferien nicht genutzt wurden, um alle Lehrer auf einen einheitlichen digitalen Wissenstand zu bringen, während Eltern in den vergangenen Monaten zusätzlich zu ihrem eigentlichen Job das Homeschooling für ihre Kinder übernehmen mussten“, kritisiert Marco Zingler. “Falls eine zweite Pandemiewelle kommt, müssten Eltern wiederholt die fehlende Versorgung durch das Bildungssystem ausgleichen, für die sie bereits mit ihren Steuern bezahlt haben. Dies ist den Familien nicht erneut zuzumuten und ein großes Versäumnis der Kultusminister. Zudem bremst es die Wirtschaft, auch die digitale Wirtschaft, massiv aus.“

Auch die Umsetzung des „Digitalpakts Schule“ sollte umgehend verbessert werden. Dazu müssen Verwaltungsvorschriften überarbeitet werden, um den Prozess der Mittelvergabe zu verkürzen. Darüber hinaus ist es dringend notwendig, in digitale Lerninhalte sowie in die entsprechende Ausbildung von Lehrkräften zu investieren.

Schulträger und Landesregierungen sollten systematisch Digitalkompetenz von außen einbringen: Es gibt zahlreiche Tools und Beratungsunternehmen, die sowohl Lehrern als auch Schülern Digitalkompetenz vermitteln können. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat eine Seite mit E-Schooling-Tipps für Lehrer erstellt, die inhaltliche Vorbereitung, technische Voraussetzungen sowie Fragen des Datenschutzes im Umgang mit Minderjährigen umfassen. Außerdem beteiligt sich der BVDW an der Offensive Digitale Schultransformation.

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Porträt Marco Zingler

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Über den BVDW

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die Interessenvertretung für Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle betreiben oder deren Wertschöpfung auf dem Einsatz digitaler Technologien beruht. Als Impulsgeber, Wegweiser und Beschleuniger digitaler Geschäftsmodelle vertritt der BVDW die Interessen der Digitalen Wirtschaft gegenüber Politik und Gesellschaft und setzt sich für die Schaffung von Markttransparenz und innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen ein. Sein Netzwerk von Experten liefert mit Zahlen, Daten und Fakten Orientierung zu einem zentralen Zukunftsfeld. Neben der DMEXCO und dem Deutschen Digital Award richtet der BVDW eine Vielzahl von Fachveranstaltungen aus. Mit Mitgliedern aus verschiedensten Branchen ist der BVDW die Stimme der Digitalen Wirtschaft.

12.08.2020
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