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Zypries „Kaufmann für E-Commerce“ ist ein Start - er reicht aber nicht aus

Adrian Brosterhues-Niedziolka

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft begrüßt den neu geschaffenen Ausbildungsberuf „Kaufmann und Kauffrau im E-Commerce“. Der Verband weist aber darauf hin, dass man den Handel nicht mehr in Online und Offline trennen sollte.

Der neue Beruf soll laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) schwerpunktmäßig im Handel (Groß- und Einzelhandel) ausgebildet werden, aber auch in anderen Branchen wie zum Beispiel in Tourismusunternehmen, bei Dienstleistungsanbietern oder bei Herstellern. Das Ministerium schreibt zudem: Neben der wachsenden Zahl an reinen Online-Händlern sind auch im Einzelhandel mindestens ein Drittel der Unternehmen (ca. 80.000) im Online-Handel tätig.

Der BVDW begrüßt den Schritt zum neuen Ausbildungsberuf, merkt aber an, dass es keine künstliche Trennung zwischen Online- und Offline-Handel geben sollte. Adrian Brosterhues-Niedziolka (Creditreform Boniversum), Stellvertretender Vorsitzender der Fokusgruppe Digital Commerce im BVDW, sagt: „Das Ministerium hat selbst erkannt, dass auch der stationäre Einzelhandel bereits zu einem großen Teil digitalisiert ist. Der Handelskaufmann darf eigentlich nicht weniger digital sein als der E-Commerce-Kaufmann. Denn einerseits fassen immer mehr etablierte Online-Händler auch Fuß im stationären Handel, andererseits digitalisiert sich auch dieser – denkt man nur an die Verzahnung der Ladenfläche mit digitalen Angeboten, zum Beispiel Apps oder Websites, oder auch an den Einsatz digitaler Erweiterungen direkt vor Ort, zum Beispiel Internet der Dinge oder intelligente Assistenten. In Zukunft spielt die Trennung zwischen Online und Offline keine Rolle mehr, daher brauchen wir Fachkräfte des Digital Commerce, nicht des E-Commerce.“

20.12.2017
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