Interview: Digitale Transformation
Interview mit Firas Helbaoui
Digital Marketing Offering Lead ASG
Accenture Interactive
1. Welche aktuelle Entwicklung wird die Zukunft des digitalen Marketings am stärksten beeinflussen?
Zwei Trends haben in letzter Zeit einen immer stärkeren Einfluss auf das digitale Marketing genommen: Artificial Intelligence und Virtual/Augmented Reality. Beide dienen dazu, das Kundenerlebnis zu verbessern und somit die Markenbindung zu erhöhen.
Artificial Intelligence spielt eine immer größer werdende Rolle in der Personalisierung der Customer Journey. Zum Beispiel kann man heute durch AI das Erlebnis einer einfachen Übernachtungsbuchung auf einer maßgeschneiderten Urlaubsempfehlung steigern, passend zum Profil eines Users, seinen Bedürfnissen und seinem Charakter, was aus mehreren Quellen durch AI zusammengestellt wird.
Virtual Reality hat weniger mit Kundenprofilen und -daten zu tun, sondern mehr mit den Emotionen eines Users. Damit nimmt VR/AR starken Einfluss auf die Kaufentscheidung, etwa wenn man weiß, wie ein Möbel ins Haus passen würde oder wie die ausgewählte Ausstattung des künftigen Wagens in Originalgröße ausschauen würde.
2. Welche sind aus Unternehmenssicht die zentralen Herausforderungen, um die digitale Transformation erfolgreich zu bewältigen?
Aus unserer Projekterfahrung sehen wir auch hier zwei wesentliche Herausforderungen:
Einerseits die richtigen Capabilities aufzubauen, d.h. Ressourcen, Skills, technische Infrastruktur, Ökosystem usw. und andererseits die passende Unternehmenskultur zu etablieren.
Eine Transformation bedeutet Änderung und diese macht in unserem schnelllebigen Markt nur dann Sinn, wenn sie eben zügig durchgeführt wird, sonst droht die Gefahr, weiterhin nur hinterherzulaufen. Die Voraussetzungen für diese Agilität sind beispielsweise die passende Organisationsstruktur, geeignete Arbeitsweisen, die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen. Deswegen sehen wir oft, dass kleine, agile Unternehmen das Geschäft von großen, etablierten Playern in Bedrängnis bringen (z.B. N26 in der Bankenbranche), oder manche Großunternehmen kleine, relativ unabhängige Einheiten gründen, die von starren Strukturen befreit sind und sich damit in der Lage befinden, digitale Produkte schnell auf den Markt zu bringen (z.B. Saloodo! in der Logistikbranche).
Natürlich spielt Customer Centricity auch hier eine maßgebliche Rolle, denn oft müssen Unternehmen ihre unterschiedlichen Produkt- oder Service-Abteilungen für den Kunden transparent machen, um ein attraktives und kundenorientiertes Erlebnis zu ermöglichen.
3. Was bieten Sie den dmexco-Besuchern an Ihrem Stand?
Wie in den letzten Jahren haben wir ein sehr spannendes Programm, dass sowohl Einblicke in unsere Kundenarbeit als auch in unser Thought Leadership vermittelt.
Wir präsentieren gemeinsam mit unseren Kollegen von SinnerSchrader mehr als 10 Kundenprojekte aus den Bereichen Customer Experience, Marketing, Content und Commerce sowie mehrere spannende Stellungnahmen zu aktuellen Themen. Die Sessions laufen alle 30 bis 60 Minuten. Dazu kommen themenbezogene Screens, an denen wir die Themen Customer Genome, Next Generation Advertising und Future of Commerce über die gesamten beiden dmexco-Tage darstellen.