10 Fragen an DIXENOs CEO Christoph Schmidt

Wie ging die Digitalagentur mit 2020 um? Von welchen Neuerungen werden Kunden in 2021 profitieren? Und wohin sollte der digitale Weg auch im B2B gehen?

1. Konnte DIXENO den Lockdown-Stillstand‘ für neue Bewegung nutzen?

Bei uns kehrte gefühlt gar kein Stillstand ein. Viele Themen mussten aufgrund von Corona gemanagt werden: Neben der Mitarbeiter Organisation wurden Projekte verschoben oder zogen sich durch Kurzarbeit bei Kunden in die Länge. Darüber hinaus gab es eine Vielzahl von Anfragen für unsere Marktplatzlösung, um Einzelhändlern, Kommunen und Interessenten an Nischenmarktplätzen Lösungsmöglichkeiten anzubieten. Zusätzlich haben wir in dieser Zeit all die Erfahrungen, Funktionen und Lösungen in einen Standard gebracht, der es uns ermöglicht deutlich schneller und kostengünstiger mit unseren Kunden an den Markt zu gehen.

2. Wie sieht dieser Standard aus?
Dieser Standard heißt DIXENO eCommerce Framework und vereint unterschiedliche Drittsysteme mit einer Vielzahl von individuellen Erweiterungen, die wir in den vergangenen Jahren in Projekten entwickelt haben, zu einer Gesamtlösung. Angefangen bei Shopsystemen über Marketing und Usability, Schnittstellen und Middleware, Prozessautomation, Performance und Security bis zu Internationalisierung und Rechtsthemen gehören alle wichtigen Bereiche dazu. Man kann sich das so vorstellen, dass es unterschiedliche Bausteine gibt, die je nach Anforderungsprofil und Wünschen des Kunden zusammengesteckt werden können.
Die Erkenntnisse und Lösungen, die wir in unserem Team über alle Projekte hinweg sammeln oder erarbeiten, fließen eben nicht nur in das spezifische Kundenprojekt ein, sondern auch in unseren Standard.
Dadurch ergibt sich ein flexibles Framework, welches trotzdem passgenau und individuell auf die Kundenbedürfnisse angepasst werden kann.

3. Wie sieht die digitale Arbeitswelt einer Digitalagentur aus? Musste sich noch viel verändern? Stichwort HO und mobiles Arbeiten.

Grundsätzlich waren wir auf das Arbeiten im Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten sehr gut vorbereitet, da schon vor Corona jeder Mitarbeiter die Möglichkeit dazu hatte.
Aber auch wir haben gemerkt, dass es ein anderes Arbeiten ist, wenn Flur- und Kaffeegespräche sowie andere persönliche Begegnungen verloren gehen.
Wir haben versucht Lösungen zu finden, sind aber noch nicht da, wo wir selbst gerne wären. Die Anzahl digitaler Meetings ist in die Höhe geschnellt, sodass die Tage nur so verfliegen. Unser Ziel ist es, den Austausch noch stärker zu fördern, ohne zu viel Zeit in Meetings zu verbringen. Ich bin der Meinung, dass die Arbeitswelt nie mehr so sein wird, wie vor Corona. Trotzdem wird sich sicherlich noch Vieles entwickeln müssen.

4. Kann man einen Jahresausblick 2021 wagen?
In Zeiten, in denen sich alle in immer kürzeren Zyklen auf neue Situationen einstellen müssen, ist das schwierig. Insgesamt schaue ich aber frohen Mutes auf 2021. Ein Impfstoff ist in Sicht und auch wenn uns Corona noch länger begleiten wird, als es uns lieb ist, ist doch eine Art Licht am Ende des Tunnels zu sehen. 2020 hat gezeigt, wie wichtig Digitalisierung für die Unabhängigkeit aller Unternehmen ist. Wer vorher schon in digitalen Vertrieb investiert hat, konnte sogar von der Krise profitieren. Viele andere haben sich spontan mit dem Thema Digitalisierung angefreundet und erkannt, welche Vorteile die damit einhergehenden Aspekte haben: Automatisierung, Omnichannel, Nischenmarktplätze sind Schlagworte dieser Zeit, die aber mit Know-how und funktionierender Technik gefüllt und umgesetzt werden müssen. Ich freue mich darauf, das für unsere Kunden zu tun.

5. Welche Trends in der Digitalisierung sehen Sie für 2021?
Eigener Marktplatz wird ein Trend sein, der sich noch weiter verstärkt. Das ist ein Weg, der Unternehmen einfach die höchste Skalierbarkeit bietet. Der Betreiber eines eigenen Marktplatzes kann seine eigenen Ideen in so vielfältiger Weise ausbauen, wie es andere Vertriebsformen kaum bieten. Auch Trends wie ‚Lokal kaufen‘ können eingebunden werden. Vorausgesetzt, die technischen Lösungen lassen es zu. Da wird sich Einiges tun.
Ansonsten ist das Thema Prozesse verbessern bzw. automatisieren ein wichtiger Aspekt. Viele Unternehmen werden allerdings noch damit beschäftigt sein, liegen gelassene Digitalisierungen nachholen zu müssen.

6. Welche technischen Aspekte spielen dafür eine wichtige Rolle?
Etablierte und erprobte Lösungen, sind jetzt das Mittel der Wahl, um nicht noch unnötig Zeit in Neuentwicklungen zu stecken; die haben die Firmen nämlich nicht. Unsere Marktplatzlösung, gehört dazu. Sie ist mehrfach und bewährt im Einsatz. Grundsätzlich sehr wichtig sind saubere, funktionsfähige Schnittstellen und Tools, wo der Kunde selbst konfigurieren kann und nicht mehr jede Anpassung von Entwicklern umsetzen lassen muss.

7. Was sagen die Kunden, wonach suchen Sie? Welche Unterstützung war in diesem Jahr besonders gefragt? 

Den Onlineverkauf ermöglichen oder aufgrund des vermehrten Aufkommens stabil zu halten, gehörte zu den Hauptanliegen. Dann natürlich den Datenaustausch zu beschleunigen. Wo es früher ausgereicht hat den Lagerbestand ein paarmal pro Tag zu aktualisieren, mussten nun deutliche engere Zeitintervalle, bis hin zu Live-Abfragen, gewählt werden. Prozessoptimierung und -automatisierung ist ein weiteres großes Thema. In allen Bereich wird immer stärker erkannt, dass darin große Einsparungs- und Verbesserungspotenziale liegen. Neue Marktchancen zu erschließen, durch die Erweiterung eines Onlineshops zum Nischenmarktplatz war bei einigen großen Kunden schon 2020 ein Topthema. Das wird im kommenden Jahr für viele andere auch interessant werden.

8. Inwiefern hat die so stark geforderte Digitalisierung jetzt Einzug in die Unternehmen gefunden?
Corona war in der Hinsicht ein Boost. Es hat viele Unternehmen und Mitarbeiter ein Stück weit auf die Probe gestellt und Einiges abverlangt. Wäre diese Entwicklung durch Corona nicht notwendig geworden, hätte es vermutlich noch Jahre gedauert. Hinzu kommt, dass digitale Geschäftsprozesse enorm an Anerkennung und Notwendigkeit gewonnen haben. Unternehmen, die schon digital aufgestellt waren und Mehrwerte für Ihre Lieferanten und Kunden geschaffen hatten, haben teilweise enorm von der Entwicklung profitiert und Unternehmen, die das Thema noch zurückgestellt hatten, wurde die Notwendig auf harte Weise verdeutlicht. Die Priorität der Digitalisierung hat in beiden Gruppen noch einmal enorm zugelegt.

9. Was empfehlen Sie Unternehmen, die jetzt unsicher sind?
Suchen Sie unbedingt das Gespräch! Mit uns, mit anderen Unternehmen und lassen Sie sich ausführlich beraten.

10. Was wird uns aus vertrauten Arbeitsformen erhalten bleiben?
Alles und doch irgendwie nichts. Ich glaube, es wird alles weiterhin geben. Es wird Arbeiten im Büro geben, Meetings vis-a-vis, Messen etc. Man wird Mischformen haben, wo Menschen in einem Besprechungsraum sitzen und trotzdem andere Teilnehmer digital zugeschaltet werden. Es wird deutlich mehr Arbeiten von zu Hause geben, aber es wird dafür vielleicht auch intensivere Zeiten der Zusammenarbeit in einem Office geben. Beispielhaft wird einmal pro Monat zwei bis drei Tage intensiv an einer Thematik an einem Ort gearbeitet und die restliche Zeit des Monats variabel von den Teilnehmern zu Hause oder im Office.

 

05.01.2021
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