5 Publisher Takeaways von der INMA Media Innovation Week 2019

Langsam aber sicher wird Hamburg zu einer zweiten Heimat für Marfeel. Ende September verbrachten wir 2 Tage auf der jährlichen INMA Konferenz. Hier sind Marfeels Kernaussagen zur Konferenz und passende Artikel zum Thema.

Langsam aber sicher wird Hamburg zu einer zweiten Heimat für Marfeel. Ende September verbrachten wir 2 Tage auf der jährlichen INMA Konferenz. Es waren 2 sehr aufschlussreiche Tage vollgepackt mit interessanten Vorträgen von Publishern aus ganz Europa.

Im Zentrum der Konferenz standen innovative Wege um Werbeumsätze & Digital-Abonnements zu erhöhen. Viele der über 20 Präsentationen und 5 Keynotes konzentrierten sich auf die Wichtigkeit von richtigem Data-Management, Personalisierung und vor allem auch Trust, beziehungsweise Vertrauen in Bezug auf seine Leserschaft. 

Hier sind Marfeels Kernaussagen zur Konferenz und passende Artikel zum Thema:

Medienunternehmen finden es immer noch sehr schwierig die richtige Balance zwischen User Experience und Werbung bzw. Paid Content zu finden 

Ein wiederkehrendes Thema war bestimmt wie Publisher Ihre Leser gewinnen können ohne dabei auf wichtige Werbeeinnahmen zu verzichten. Es gibt Wege wie “layered monetization strategies” um dies zu erreichen und auch der Fokus auf den durchschnittlichen Umsatz pro Kunden ist entscheidend. Eine erfolgreiche Strategie beruht auf dem Zusammenspiel von Inhaltserstellung, Neukundenakquise, Werbevermarktung und Nutzererlebnis. Medienunternehmen sollten sich hier auch selbstkritisch hinterfragen. Die beste Monetarisierungsstrategie hilft nichts, wenn aggressive Werbung Leser vergrault.

Der “User First” Ansatz setzt sich durch

Kunden lösen Werbende im Fokus unserer Digitalstrategie ab. Ruth Betz von Funke Medien brachte vor, das Funkes Redaktionsteam seine Denkweise völlig umstellen musste um den Kunden in den Fokus der Berichterstattung zu stellen. “We need to think of the user again,” sagt Sie. “Most meetings, when we go in, we start with the user.” Dieser Ansatz wurzelt in einer effektiven Koordination von Redakteurs- und Vermarktungsteam. “Das bedeutet aber, dass ein Redakteur mittlerweile auch für den Absatz seines Artikels verantwortlich ist” so Betz. “ Andererseits kann sich die Vertriebsleitung nun nicht nur auf ein Preismodell verlassen. Auch Sie müssen wissen was redaktionell passiert.”

Um strategische Entscheidungen treffen zu können müssen Publisher ihre Leserschaft kennen. 

Im Zuge des Events veranstaltete Marfeel ein abendliches Publisher Networking Event rund um das Thema “Revenue Diversification”. Neben Tapas und Wein war auch einiges an Gesprächsstoff vorhanden, sowohl für unsere Medienvertreter im Publikum als auch für die Teilnehmer an unserer Podiumsdiskussion. Mit Russmedia, Piano und Google hatten wir hochrangige Panel-Teilnehmer und obwohl hier durchaus unterschiedliche Welten aufeinander trafen, waren sich alle Teilnehmer bei einem Punkt einig. Ob nun Freemium Model, Native Advertising, Paywall oder Content Plus Varianten, die strategische Entscheidung für eines dieser Modelle hat tiefgreifende Auswirkungen auf die jeweilige Leserschaft und wenn sich Medienunternehmen dessen nicht bewusst sind, können die Resultate schnell in den Verlust von Traffic und Umsatz münden. 

Newsletter sind wieder sexy! 

Newsletter können, in Hinblick auf einen User-Frist Gedanken, ein starkes Mittel sein um Kundenbindung zu erzeugen und personalisierte Inhalte zu liefern. Pit Gottschalks Vortrag zu seinem Projekt Fever Pit’ch und auch das bekannte Beispiel von Gabor Steingarts Morning Briefing zeigen, dass dies durchaus eigenständige Business Modelle sein können. Auch in Funkes strategischer Planung spielen Newsletter eine wichtige Rolle wie wir erfahren haben. 

Alles dreht sich um Daten

Ein Punkt der sich wie ein roter Faden durch die Präsentationen zog war der Wechsel weg von zu vielen Autoren und hin zu mehr Technologie und User Experience Experten. Anfang 2019 zeigte eine INMA Studie auf, dass 59% der Verlage mehr in Kundenakquise als in Kundenbindung investieren. Beachtlich wenn man bedenkt, dass erfolgreiche Medienhäuser wie etwa die Financial Times 3 mal so viel in Engagement wie Neukundengewinnung investieren. Mit dem Einsatz von Technologien rund um Datenverarbeitung können Verleger unrentable Kundenakquise vermeiden und den eigentlichen Wert ihrer Leserschaft weit hinaus über Page Views und Visits feststellen und nutzen. 

Abschließend 

Für Medienvertreter aus ganz Europa ist die Media Innovation Week eine aufschlussreiche Lernerfahrung und viele Ansätze fließen direkt in strategische Zukunftsentscheidungen ein. Darüber hinaus ist ist die Woche ein idealer Zeitpunkt um Kontakte zu knüpfen und Partnerschaften zu schließen. 

Obwohl das Kernthema der Konferenz sich auf Bezahlangebote und “reader revenue” bezog, war eines der wichtigsten Erkenntnisse, dass ein personalisiertes Nutzererlebnis der Schlüssel zu zahlungswilligen und wiederkehrenden Kunden sein kann. Die Richtige Balance von “User First” Ansatz und einer passenden Monetarisierungsstrategie erlaubt es uns nicht länger zwischen Umsatz und Leserschaft entscheiden zu müssen. 

07.10.2019
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