Aufschwung nach der Krise - 7 einfache Online-Marketing Tipps für stationäre Unternehmen
1. Wie kann sich der stationäre Handel durch Online-Marketing erholen?
Ganz wichtig ist die Strategie, die am Anfang festzulegen ist. Nicht einfach loslegen und ausprobieren! Fragen Sie sich: „Was will ich mit Online-Marketing erreichen und welche Kanäle kann ich dafür nutzen?“ Klassische Ziele sind: Den Standort bekannt zu machen, die Produkte und Dienstleistungen zu bewerben oder zusätzliche Kommunikationskanäle über Social Media aufzubauen. Auch Mitarbeitergewinnung gehört dazu. Online-Marketing bietet ideale Möglichkeiten, sich als Experte einen Namen zu machen und Transparenz zu zeigen.
Ein nächster wichtiger Punkt ist, auf unterschiedliche Kanäle zu setzen: Google MyBusiness, Social Media, die eigene Website auf Local-SEO optimieren (Beispiel „Catering Bielefeld“), Lokales Advertising.
Online-Marketing Maßnahmen erfordern keine lange Vorlaufzeit. Sie lassen sich sehr schnell bereitstellen, die Zielgruppen sind präzise ausgewählt und das geplante Budget wird nicht überschritten. Weitere klare Vorteile gegenüber klassischer Werbung – die hohe Streuverlusten verzeichnet – sind Messbarkeit und Transparenz. Außerdem können Unternehmen, die nur in der eigenen Region vertreiben, die Maßnahmen auf diesen Bereich einschränken. Betriebe, die über die eigene Region hinauswollen, haben dafür ebenso alle Möglichkeiten. Hier geht es um Neukundengewinnung.
2. Wie kann der analoge Service digital aussehen?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die erfolgreichsten Projekte aus einem guten Produkt und Service bestehen. Fast alle Serviceleistungen können online verfügbar gemacht oder sogar ausgebaut werden. Guter Online-Service schlägt oft günstigere Preise und es gibt Kunden, die Alternativen zu Amazon und Co. suchen.
Gemeinsam mit unseren Kunden erarbeiten wir bei DIXENO verschiedene Serviceleistungen, die eine Bestellung vereinfachen. Zum Beispiel: Virtuelle Produktberater, Bestellservice, Chat- und Rückrufservice, Integration von Video-Calls. Es geht darum, die Kaufentscheidung durch eine gute Beratung zu erleichtern. Denn viele Produkte sind beratungsintensiv und benötigen Erklärung. Genau hier liegen schließlich die Stärken des Fachhandels.
Buchhändler können Neuerscheinungen und Beratung über Social Media oder im Chat anbieten.
Ein Weingut kann über Newsletter-Marketing Produkte, Regionen, Rezepte und vieles mehr präsentierten. Individualisierter Verpackungsservice und personalisierte Produkte – Geschenke, zu besonderen Anlässen und Themen – sorgen für Alleinstellungsmerkmale. Auch konfigurierbare Etiketten unterstützen diesen Bereich. Natürlich wird immer Social Media genutzt, um dieses Expertenwissen und die besonderen Leistungen bekannt zu machen.
Einkaufscenter können ihr Angebot über ein digitales Schaufenster präsentieren, sie organisieren den eigenen Lieferservice digital und bieten die Ermittlung der stationären Verfügbarkeit der gesuchten Waren an.
3. Welche Advertising Formate gibt es und welche sind empfehlenswert?
Die Auswahl der Formate sollte sich immer an der individuellen Strategie und Zielsetzung orientieren. Nicht jedes Format eignet sich für jeden. Viele Formate erarbeitet man sich im Lauf der Zeit. Für den Start gibt es einige grundlegende Tipps:
Für viele Betriebe ist der stationäre Handel der wichtigste Verkaufskanal und digitale Inhalte dienen hauptsächlich der Information (Öffnungszeiten, Standort, Über uns). Das ist zunächst auch in Ordnung so, denn das stationäre Geschäft wird der wichtigste Kanal bleiben. Trotzdem muss man sich Gedanken zu weiteren digitalen Inhalten machen und sich fragen, wie der Kunde heute vorgeht. Welche Fragen stellen Kunden vor der Anschaffung? Zum Beispiel: Führt der Händler das gesuchte Produkt? Gibt es Bewertungen zu diesem Unternehmen? Welcher Service erwartet mich im Geschäft? Wie sehen die Preise aus? Gibt es ergänzende Produkte?
Ein weiterer Punkt ist der Google MyBusiness Eintrag: Er sollte stets aktuell und bestmöglich mit Informationen und Produkten gefüllt sein. Auch die eigene Website oder der Shop müssen viele Informationen zu Produkten und Dienstleistungen bieten. Die bekannten Fragen aus dem täglichen Verkauf können digital beantwortet werden.
Wichtig ist der Aufbau aktueller Inhalte auf der eigenen Website (Termine, Blog, News und andere). Dann die Nutzung von Kanälen (Facebook, XING, Newsletter), über die aktuelle Themen verteilt werden. Ziel ist es, die eigene Website oder den Shop nicht allein für Information, sondern aktiv als digitalen Vertrieb zu nutzen. Eine Website mit vielen Inhalten erreicht langfristig auch deutlich mehr Kunden über eine bessere Auffindbarkeit in den Suchmaschinen. Letztlich kommt noch die Anzeigenschaltung zu Produkten und Dienstleistungen über Google Ads hinzu.
4. Bietet sich nur Google als Werbepartner an? Welche Alternative gibt es?
Google hat die größte Reichweite, aber Reichweite bringt auch immer Konkurrenz mit. In den meisten Fällen ist Google die erste Wahl und überzeugt durch eine schnelle Bereitstellung und passende Formate wie Video Ads, Remarketing oder Google Shopping. So kann man schnell und einfach starten! Ich empfehle zunächst, die eigenen Inhalte so aufzubereiten, dass sich die Schaltung von Anzeigen lohnt. Ganz gleich wie gut die Qualität der Werbeformate ist, die Landingpage muss besser sein! Findet der User auf den Seiten die Inhalte, die die Anzeige verspricht? Passen die eigenen Inhalte, bringen Anzeigen bei Google, Bing, Social Media auch deutlich bessere Ergebnisse.
5. Der beratende Buchhändler ist ein gutes Beispiel: Expertenwissen ist gefragt! Wie lässt sich das digital umsetzen? Viele Unternehmen haben nicht die zeitlichen und personellen Kapazitäten für Blogs und Magazine.
Der schwierigste Part steht in der Regel direkt am Anfang. Der Start! Daher auch mein Tipp, dass man sich die Formate nach und nach erarbeiten sollte, nicht alle auf einmal.
Leider kostet Expertenwissen tatsächlich sehr viel Zeit. Allerdings ist eben dieses Wissen der Unterschied zu Plattformen wie Amazon oder Ebay. Viele Händler besitzen ein großes Know-how und das kann keine Agentur in der Form abbilden. Daher arbeiten wir als Agentur auch häufig mit Konstellationen wie „der Kunde liefert den fachlichen Input + Wir machen dieses Wissen startklar für das www“.
Auf den Buchhandel bezogen heißt das: Viele Menschen bestellen Bücher ausschließlich im Internet und verlassen sich auf Rezensionen. Hier können Buchhändler proaktiv Produkte vorstellen und Empfehlungen geben. Newsletter reaktivieren Kunden für den Besuch in der Filiale. Ein Blog gibt Orientierungshilfe bei der Auswahl. Kritischer Umgang mit Produkten kann kommuniziert und Termine – für Lesungen, Buchvorstellungen und andere Aktionen – schnell an eine große Zielgruppe übermittelt werden.
6. Das ist sehr viel Information, die mit diesen Maßnahmen organisiert werden muss. Wie behält man den Überblick?
Wenn man viel ausprobiert, entstehen oft Insellösungen und man greift auf diverse Tools zurück. Am Anfang ist das auch völlig in Ordnung. Irgendwann wird es jedoch unübersichtlich. So laufen Kommunikationen über diverse Kanäle auf. Beispiele: Mail, Telefon, Chat, Messenger. Wichtige Anfragen müssen kurzfristig beantwortet werden; dafür bedarf es einer Organisation. Wer beantwortet Fragen? Wer ist für welchen Kanal verantwortlich?
Tipp für den Anfang: Betrachten Sie Kommunikation als einen Teil Ihres Services und Ihrer Qualität. Organisieren Sie die Zuständigkeiten im Unternehmen und erstellen Sie einen Kommunikations-Guide (Umgang mit Kritik, Antworten usw.). Kommunikation über „kleine Tools“ zu organisieren spart Kosten. Das beschränkt sich allerdings auf die wichtigsten Funktionen.
Später und am Anfang bei erhöhtem Aufwand werden alle Kanäle gebündelt über Tools zusammengeführt. Moderne CRM-Systeme ermöglichen dabei einen Fokus auf Marketing, Vertrieb und Sales. Das ist sinnvoll und der Einstieg ist je nach Anforderung von klein bis groß möglich.
7. Können Unternehmen diese Maßnahmen selbst umsetzen? Wo empfiehlt es sich, besser einen Dienstleister zu konsultieren?
Als Agentur werden wir mit unterschiedlichen Anforderungen konfrontiert. Jeder Kunde hat eigene Ansprüche.
Möchte der Kunde einen großen Bereich selbst abdecken, weil er die entsprechenden Ressourcen dafür hat, wird häufig das Modell von Strategie und Consulting gewählt. Dann sind wir eine Art Sparringspartner während der Kunde unsere Erfahrung und Expertise in Anspruch nimmt.
Hat ein Kunde interne Ressourcen, benötigt aber fachliche Unterstützung im Online-Marketing, bieten wir bei DIXENO alle Disziplinen von SEO bis Marketing Automation. Das sind die Disziplinen, die die wenigsten Unternehmen ganz allein beherrschen wollen. Viele übertragen uns das komplette Online-Marketing.
Mein persönlicher Favorit ist ein Mix und den empfehle ich immer. Auch mit Agenturunterstützung muss sich der Kunde mit den Themen beschäftigen. Abstimmungen sollten nicht gewünscht, sondern Pflicht sein. Nur wenn Kunden und Agentur gut miteinander arbeiten, funktioniert auch das digitale Geschäft. Beide Seiten profitieren von der jeweiligen Expertise.
Matthias Eggert verfügt über 12 Jahre Erfahrung im Online-Marketing. Seit 3 Jahren verantwortet er als Leiter Online-Marketing diesen Bereich bei der Paderborner Digitalagentur DIXENO, die für B2B- und B2C-Unternehmen die Erstellung, Vermarktung und den Betrieb von Marktplätzen, B2B-Portalen, Plattformen und Online-Shops übernimmt. Seine Leidenschaft sind präzise Online-Marketing-Strategien, mit denen Online-Shops und Marktplätze zielgerichtet optimiert werden.
Sie haben noch weitere Fragen? Dann sprechen Sie Matthias Eggert gern direkt an: m.eggert[at]dixeno.de