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BVDW: Lebenslanges Lernen wird zwingende Realität

Düsseldorf, 29. November 2016 - Dass die Digitalisierung der Arbeitswelt weit über Telearbeit und Webseminare hinausgeht, ist inzwischen offensichtlich - sie stellt eine über Jahrzehnte etablierte Struktur der Arbeitswelt in ihrer Grundausrichtung in Frage und betrifft keineswegs nur die Digitale Wirtschaft. Dazu präsentiert Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles heute das Weißbuch zu Arbeit 4.0. Um Unternehmen aller Branchen Orientierung bei der Umsetzung der notwendigen Veränderungen zu geben, veröffentlicht der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. nun den Leitfaden „Arbeiten 4.0"Schwerpunktthemen der Publikation sind digitale Kompetenzen, Arbeitsmarkt, Arbeitnehmer und Organisation.

Wie groß der Nachholbedarf in Sachen digitale Kompetenzen tatsächlich ist, zeigt aktuell die diesjährige Auflage der Talent-Revolution-Umfrage, die der BVDW gemeinsam mit der Boston Consulting Group und der Google Digital Academy durchgeführt hat. Demnach liegen Weiterbildungsprogramme im Bereich Digitales Marketing weit hinter den Anforderungen zurück. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer hatten ihrer Meinung nach keinen Zugang zu einem Weiterbildungsprogramm, das ihnen erlaubt, die für ihre Rolle notwendigen digitalen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlangen. Der nun veröffentlichte Leitfaden empfiehlt eine nachhaltige Problemlösung: „Digitale Kompetenzen müssen vor allem in den Schulen und Hochschulen flächendeckend vermittelt werden", fordert Harald R. Fortmann (D-Level), Botschafter für das Thema Arbeitswelt der Zukunft im BVDW. Damit allein sei es aber nicht getan: „Die Floskel ‚lebenslanges Lernen' wird aus Mitarbeiter- wie auch aus Unternehmenssicht zur zwingenden Realität", erklärt Fortmann.

„Völlig neue Ansprüche an Mitarbeiter"

Etablierte Berufe beginnen sich zu wandeln, neue Berufsbilder entstehen und die Komplexität der Arbeitsanforderungen wächst - der Arbeitsmarkt verändert sich in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit. Durch die Automatisierung fallen bereits jetzt vor allem solche Tätigkeiten mit hohem Routinegrad weg. „Der Arbeitsmarkt von Morgen stellt völlig neue Ansprüche an die Fähigkeiten der Mitarbeiter. Viele Jobs wird es nicht mehr geben, dafür werden aber neue entstehen - darauf müssen wir uns jetzt vorbereiten und die entsprechenden Kompetenzen vermitteln", sagt Harald R. Fortmann. Dem müssten auch die Organisationsstrukturen Rechnung tragen: „Schon jetzt verändert sich die Bürowelt: Wir haben vermehrt Raumkonzepte, die nicht mehr für alle Mitarbeiter gleichzeitig Platz bieten und in denen man auch nicht jeden Tag am gleichen Tisch sitzt." Gleichzeitig verändern sich auch die Ansprüche der Arbeitnehmer an die eigene Arbeitsweise sowie die Anforderungen an Arbeitgeber. „Kriterien wie Gehalt und Sicherheit verlieren zunehmend an Bedeutung", stellt Fortmann fest. „Unter ‚guter Arbeit' versteht die nachkommende Generation, dass Arbeitgeber ihnen differenzierte Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung und Weiterbildung, flexible Arbeitszeiten, Arbeitszeitkonten, Elternzeit oder Sabbaticals bieten."

Download: Portraitfoto Harald R. Fortmann

 

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Über den BVDW
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die zentrale Interessenvertretung für Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle betreiben und im Bereich der digitalen Wertschöpfung tätig sind. Mit Mitgliedsunternehmen aus unterschiedlichsten Segmenten der Internetindustrie ist der BVDW interdisziplinär verankert und hat damit einen ganzheitlichen Blick auf die Themen der Digitalen Wirtschaft. Der BVDW hat es sich zur Aufgabe gemacht, Effizienz und Nutzen digitaler Angebote - Inhalte, Dienste und Technologien - transparent zu machen und so deren Einsatz in der Gesamtwirtschaft, Gesellschaft und Administration zu fördern. Außerdem ist der Verband kompetenter Ansprechpartner zu aktuellen Themen und Entwicklungen der Digitalbranche in Deutschland und liefert mit Zahlen, Daten und Fakten wichtige Orientierung zu einem der zentralen Zukunftsfelder der deutschen Wirtschaft. Im ständigen Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und anderen, nationalen und internationalen Interessengruppen unterstützt der BVDW ergebnisorientiert, praxisnah und effektiv die dynamische Entwicklung der Branche. Fußend auf den Säulen Marktentwicklung, Marktaufklärung und Marktregulierung bündelt der BVDW führendes Digital-Know-how, um eine positive Entwicklung der führenden Wachstumsbranche der deutschen Wirtschaft nachhaltig mitzugestalten. Gleichzeitig sorgt der BVDW als Zentralorgan der Digitalen Wirtschaft mit Standards und verbindlichen Richtlinien für Branchenakteure für Markttransparenz und Angebotsgüte für die Nutzerseite und die Öffentlichkeit. Wir sind das Netz.

29.11.2016
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