Ethik-Blog
Sind wir gerüstet für die Diskussion der großen ethischen Fragen?
15.04.2019 | Es sollen die „großen“ ethischen Fragen aufgeworfen werden, die in naher Zukunft aufgrund des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz eine Beantwortung finden müssen. Die „kleineren“ Fragen, wie etwa die vielzitierte Dilemmasituation eines autonom fahrenden Autos, dass sich in einer unabwendbaren Unfallsituation etwa für die Familie oder den Rentner entscheiden muss, sind nicht das Thema. mehr
Ethik und VR - Es sollte uns zu (be)denken geben
18.12.2018 | Der ethische Diskurs rund um Virtuelle Realität (VR) ist nicht neu. Vor einigen Jahren beschränkte sich die Medienkritik und -regulierung aber vorwiegend auf die Werke der Spieleindustrie, die seinerzeit noch nicht voll immersiv waren.
Hier hat eine Regulierung stattgefunden: Ratings wie FSK, USK, PEGI und ESRB geben uns eine Matrix und helfen uns somit, auf den ersten Blick ein Spiel in irgendeine Nische einzuordnen. Reviews in Spiele-Magazinen, Film-Trailer oder Kritiken in Zeitschriften geben uns zusätzlich Auskunft. mehr
Mobile Freiheit braucht Datensouveränität
12.03.2018 | Zwei große Themen bestimmen momentan die öffentliche Diskussion: die mobile Freiheit und der richtige Umgang mit der großen Menge von Daten, die bei der Vernetzung und Digitalisierung aller Lebensbereiche anfallen. Sie betreffen beide die Fragestellungen der digitalen Ethik.
Ganze 81 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland nutzen heute ein Smartphone, zeigen die neuesten Zahlen. Das entspricht 57 Millionen Nutzern und ist die große Mehrheit der Bevölkerung. Davon haben mehr als 60 Prozent ein Gerät, das höchstens ein Jahr alt ist, bei einem Durchschnittspreis von 426 Euro. Das zeigt wie wichtig die kleinen Helfer inzwischen den meisten Menschen sind. Sie werden längst nicht nur zum Internet-Surfen, für Apps und zum Telefonieren genutzt. Sondern auch als mobile Steuerzentrale für vernetzte Stereoanlagen und Fernseher, Hausgeräte, Thermostate und Lampen sowie Fitnessarmbänder und selbst Autos. mehr
„Bingo!“ Wer von digitaler Zukunft redet, kommt an digitaler Ethik nicht vorbei
11.01.2018 | „Daten“, „Algorithmen“, „Künstliche Intelligenz“: Gäbe es ein Bingo-Spiel für die zentralen Begriffe der Digitalisierung, stünden diese drei Worte ganz oben. Schlechte Karten hätten „Wille“, „Werte“, „Ethik“ – oder noch schlimmer: „Philosophie“. Dabei gibt es gerade kaum etwas Spannenderes, als sich mit Logik und Werten der digitalen Welt auseinanderzusetzen. Wollen wir, dass Algorithmen unser Leben steuern wie bei selbstfahrenden Autos oder einem smarten Zuhause? Wollen wir, dass Fremde unser Leben kennen, weil sie Daten auslesen, die uns als digitale Person definieren? Wieviel Regeln braucht das Netz, was regelt sich besser von selbst? mehr
Digitale Ethik als Leitplanke für digitale Innovationen
22.11.2017 | Die rasanten Fortschritte in den Bereichen der Datifizierung, Automatisierung, Vernetzung und in der Mensch-Maschine-Interaktion bieten zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten für digitale Technologien, die tief in unseren Alltag eingreifen und der Gesellschaft in fast allen Lebensbereichen begegnen werden.
Die Auseinandersetzung mit entstehenden Zielkonflikten ist wichtig, denn so erarbeitet die Gesellschaft, wie das Verhältnis zwischen Menschen und Maschinen gestaltet werden soll. mehr
Brauchen wir eine Digitale Ethik?
17.10.2017 | BVDW-Experte Wolfgang Gründinger fordert die Wirtschaft auf, sich in die Diskussion über Daten-Ethik einzuschalten
Herr Gründinger, was ist mit Datenethik gemeint?
Jedenfalls nicht, dass wir eine neue Ethik für Daten bräuchten. Der Begriff meint, dass wir unsere ethischen Maßstäbe auch in einem Zeitalter anwenden müssen, das zunehmend von Datenerfassung und -verarbeitung geprägt ist.
Digitale Ethik – kritische Bemerkungen
09.09.2017 | Natürlich wird jetzt viel über "digitale Ethik" gesprochen. Strenggenommen gibt es sie aber gar nicht.
In der Philosophie kann man eine Inflation von Bereichsethiken feststellen. Medizinethik, Sportethik, Technikethik – und jetzt eben ›digitale Ethik‹. Nicht ist ohne Grund, schrieb einmal Gottfried Wilhelm Leibniz und hielt diesen Satz für einen Grundsatz der Philosophie. Folgt man dem, muss auch die Bezeichnung ›digitale Ethik‹ einen Grund haben. Generell gilt, dass Ethik es mit Handlungen zu tun hat, also mit Vorgängen, die willentlich ausgeübt werden und auf ein Ziel, einen Zweck hin orientiert sind. In der Ethik überlegt man zuerst, ob es überhaupt Handlungen gibt; denn wenn es keinen freien Willen gibt und wir biologische Automaten sind, muss man den Begriff Handlung und damit die Ethik begraben. Dann überlegt die Ethik, wie man bei ethischen Problemen eine bestimmte Handlungsweise rechtfertigen kann. Dazu gibt es ganz unterschiedliche Antworten, teils schaut man auf Gründe, die eine Handlung motivieren, teils aber auch auf die Folgen, die eine Handlung hat. Alle diese Überlegungen haben aber eins gemein: Sie sind abstrakt gegenüber konkreten Problemen. mehr
Sabotage des Schicksals
09.09.2017 | Krankenversicherung im Spannungsfeld zwischen Solidarität und Selbstoptimierung
Der allgemeine Trend zur Selbstoptimierung wird verstärkt durch neue technologische Möglichkeiten. Damit erhöht sich das Spannungsverhältnis zwischen Eigen- und Mitverantwortung. Das Solidarprinzip muss sich neu begründen, ist aber unhintergehbar.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist mehr als eine bloße Versicherung; sie enthält vielmehr seit ihrer Entstehung erhebliche zusätzliche Ausgleichskomponenten, die über eine reine Risikoversicherung hinausgehen: Neben den eigentlichen „Schadensausgleich“ treten in der GKV zusätzlich Elemente des „Risikoausgleichs“ und des „Sozialen Ausgleichs“. mehr
Brauchen wir eine Digitale Ethik?
09.09.2017 | Die Meinungskommentare und Feuilletons sind aktuell voll von Forderungen, die eine spezielle digitale Ethik fordern, wie solle man auch sonst mit Phänomenen wie Hate Speech und Fake News umgehen. Diese seien einzudämmen und zu regulieren. Die Forderungen sind menschlich angesichts von etwa in den Selbstmord getriebener Mobbingopfer nachvollziehbar, aber sie sind zu einem guten Teil gefährlich, denn wir benötigen keine neue digitale Ethik. Wir besitzen bereits alle ethischen Maßstäbe und Regularien, wir müssen sie nur auf die Digitalisierung anwenden – und dies ist bislang in erschreckendem Maße kaum geschehen. Daraus entsteht dringender Handlungsbedarf, schließlich ist die Digitalisierung seit der industriellen Revolution die Kraft, die Wirtschaft und Gesellschaft am dramatischsten verändert. Die wichtigsten Handlungsfelder werden im Folgenden kurz dargestellt. mehr
Wir brauchen ein digitales Hausrecht!
09.09.2017 | Technologischer Fortschritt ist unaufhaltsam. Wir alle wollen bequeme Technologie, die uns das Leben leichter macht. Das Internet of Things und die Konnektivität unserer Lebensperipherie wird bald nicht mehr hinwegzudenken sein. mehr
Mehrwerte der Digitalisierung auch in der Gesundheitsversorgung entscheidend
09.09.2017 | Der gute alte Grundsatz „Man kann nicht, nicht kommunizieren“, kann uneingeschränkt auch auf die Digitalisierung und die damit erzeugten Daten angewendet werden. Vielleicht so: „Man kann nicht digitalisieren und keine Daten erzeugen“ oder andersherum „Alles was digital ist generiert Daten“. mehr
Welche Moral braucht es in der Data Economy?
09.09.2017 | Ethik und Moral sind Begriffe, welche für die meisten Menschen synonym füreinander stehen. In einer Diskussion über „Data Ethik“ muss dies hingegen stark differenziert werden. Ethik bedeutet das Nachdenken über die Moral. Moral hingegen vereinigt die Verhaltensregeln, Normen und Gesetze oder auch Vorschriften, auf die sich Gruppen in gewissen Kontexten eingelassen haben. Mit der zunehmenden Bedeutung der Informationstechnologien und insb. des Internet hat sich eine Moral im Umgang mit Daten entwickelt. Jeder Kulturkreis hat dabei für sich seine eigene Moral im Umgang mit Daten entwickelt. Dies zeigt sich z.B. beim Thema Zustimmung zur Datennutzung. Wo in Europa ein explizites Opt-In bei vielen Formen der personenbezogenen Datenerfassung notwendig ist, reicht im amerikanischen raum oftmals ein Opt-Out. mehr
Beim Fahren und bei den Daten – es geht um Selbstbestimmung
09.09.2017 | Die Digitalisierung bringt nicht nur politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen mit sich, sie wirft auch Fragen auf. Sei es die Frage nach der bindenden Kraft algorithmen-basierter Entscheidungen, die Frage nach dem Einsatz von Robotern im Medizin- und Pflege-Bereich oder die Gestaltung autonomer Transportsysteme – überall dort, wo es um Mensch-Maschine-Interaktionen geht, können sich grundlegende ethische Probleme ergeben. Fragen entstehen vor allem, wenn ursprünglich dem Menschen unterliegende Verantwortungsbereiche auf digitale Systeme verlagert werden. Politik und Gesellschaft haben dann die Aufgabe, die ethischen Konflikte zu lösen und Weichen für die digitale Zukunft zu stellen: Wie soll die Politik mit ethischen Herausforderungen des Digitalisierungsprozesses umgehen? Wo findet sich der normative Leitfaden für die Lösung ethischer Fragen? mehr