Zwei von drei deutschen Internet-Nutzern meinen zu wissen, was ein Cookie ist / Mehrheit glaubt sogar zu wissen, woher Informationen für zielgruppengerechte Werbung stammen

Erscheinungsdatum: 28. Januar 2020 
Umfang: 3 Seiten

Laut einer neuen Studie (Online-Befragung, n=2.507) des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. können 61,9 Prozent der Internet-Nutzer nach Selbsteinschätzung erklären, was ein Cookie ist. Ein Viertel (25,3 Prozent) sagten, sie könnten dies „auf jeden Fall“ erklären. 36,6 Prozent antworteten mit „eher ja“. Das Cookie hat offenbar eine hohe Bekanntheit. Denn auf die Frage „Woher hat Ihr Internet-Browser die Informationen, welche Werbung für Sie relevant sein könnte?“ antwortete die Hälfte (50,2 Prozent) mit „Cookies“. Immerhin 23,7 Prozent der Befragten war aber bewusst, dass auch Log-ins, also die Websites, in denen Nutzer mit eigenen Accounts unterwegs sind, hierzu beitragen können.

17,1 Prozent glauben, dass „Datenerhebung ohne Einwilligung“ stattfindet. 1,9 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass „etwas anderes“ dafür verantwortlich ist, dass ihnen relevante Online-Werbung angezeigt wird statt zufälliger Werbung, wie man dies aus klassischen Medien gewohnt ist. 7,1 Prozent sagten aus, dass ihr Browser „keine relevante Werbung“ anzeigt. „Relevanz liegt natürlich im Auge des Betrachters“, sagt BVDW-Präsident Matthias Wahl. „Die Stärke von digitaler Werbung ist es aber, dass verschiedene Daten genutzt werden können, um eine zielgruppengerechtere Werbung auszuspielen, als dies in klassischen Kanälen der Fall ist. Bestimmungen wie die DSGVO schützen dabei die Daten der Verbraucher sehr umfangreich und zuverlässig.“

Tiefergehende Fragen der neuen BVDW-Studie zeigen, dass die Deutschen mit ihrer Selbsteinschätzung in Bezug auf Cookies im Großen und Ganzen richtig liegen. Mehr als jedem zweiten der Befragten (55,2 Prozent) ist bewusst, dass Cookies zur Speicherung von Daten genutzt werden. 59,5 Prozent sagten aus, dass Cookies der Personalisierung von Werbung dienen, sie liegen damit grundsätzlich richtig. 4,1 Prozent der Befragten glauben aber, dass Cookies den Zugriff auf persönliche E-Mails ermöglichen, womit sie falsch liegen. Bei der Befragung sagten fast die Hälfte (43,9 Prozent) aus, dass Nutzereinstellungen durch Cookies gespeichert werden sowie die Verweildauer auf Websites. Beide Informationen sind richtig.

 „Es überrascht und erfreut uns zugleich, dass die Verbraucher bereits so viel über Cookies wissen. Das zeigt, dass die Aufklärungsarbeit der letzten Jahre Früchte getragen hat“, sagt Matthias Wahl. „Doch Cookies werden mittlerweile von einigen Browsern blockiert. Nun kommt es darauf an, die Nutzer auch über Alternativen zum Cookie aufzuklären. Die Umfrage bestätigt zudem, dass Einwilligungen im Digitalen nicht der Königsweg sind. Hier muss es künftig rechtlich und praktisch bessere Lösungen geben können.“  Der BVDW hat dazu ein Whitepaper veröffentlicht, das Alternativen zum Cookie beschreibt und aufklärt. Es steht hier zum Download bereit. In der aktuellen Podcast-Ausgabe des BVDW diskutieren verschiedene Experten über Cookie-Alternativen. Der Podcast steht auf bvdw.org bereit sowie bei Spotify, Apple und Deezer.

Die Befragung wurde im Auftrag des BVDW vom Marktforschungsunternehmen Civey (n=2.507) durchgeführt.