BVDW-Studie: Mehrheit der deutschen Angestellten wünscht sich wegen des Corona-Virus Home-Office / Mehrzahl der Arbeitgeber wäre dazu technisch in der Lage

Erscheinungsdatum: 9. März 2020 
Umfang: 3 Seiten

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat 1.000 deutsche Angestellte (volljährige Bundesbürger) befragt, ob sie in gesundheitsgefährdenden Situationen gern von zu Hause arbeiten würden. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) sagten hierzu ja, 17,4 Prozent sind unentschieden, 24,6 Prozent möchten nicht im Home-Office arbeiten. Laut der im März durchgeführten BVDW-Studie erwarten 66,1 Prozent der Angestellten von ihrem Arbeitgeber, entsprechende digitale Lösungen anzubieten. Die Mehrheit der Arbeitgeber sei dazu auch in der Lage.

Die aktuelle Situation rund um den Corona-Virus macht Angestellte nachdenklich. Drei Viertel (75,4 Prozent) der deutschen Angestellten liebäugeln mit Home-Office und digitalen Lösungen. 58 Prozent wünschen sich dies ausdrücklich, 17,4 Prozent sind noch unentschieden. Zwei von drei Angestellten (66,1 Prozent) erwarten von ihrem Arbeitgeber, jedenfalls entsprechende Lösungen vorzuhalten. Von den mehr als 1.000 Befragten geben 54,3 Prozent an, dass ihr Arbeitgeber hierzu technisch auch in der Lage wäre. Bei 45,7 Prozent seien die Arbeitgeber hierzu noch nicht bereit.

„Viele Angestellte gehen Tätigkeiten nach, die mit entsprechenden digitalen Lösungen problemlos auch von zu Hause aus erledigt werden könnten. Jetzt können Arbeitgeber Verantwortung dort zeigen, wo es technisch möglich ist, um das Risiko der Ausbreitung des Corona-Virus weiter einzuschränken“, sagt Marco Junk, Geschäftsführer des BVDW. „Vielleicht führt uns diese Krise in Deutschland endlich dazu, die Digitalisierung der Arbeitswelt ernsthaft zu betreiben“, so Junk. Der Digitalverband BVDW hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach dazu aufgerufen, entsprechende gesetzliche Regelungen für mehr Home-Office-Möglichkeiten zu schaffen. Auch zu Beginn dieses Monats forderte der BVDW gemeinsam mit Partnerverbänden erneut eine Novellierung des Arbeitszeitgesetzes.

Größe des Unternehmens spielt entscheidende Rolle bei Erwartungshaltung

Offenbar spielt die Größe des Arbeitgebers eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Erwartungen der Arbeitnehmer. Denn 80 Prozent der Angestellten aus Großunternehmen erwarten von ihrem Arbeitgeber, dass er ihnen in gesundheitsgefährdenden Zeiten eine Home-Office-Lösung anbietet. Bei den mittleren Unternehmen sind es nur 67,7 Prozent und bei den kleinen Unternehmen 58,1 Prozent. Rund die Hälfte der Angestellten aus kleinen Unternehmen (50,3 Prozent) glaubt, dass ihr Arbeitgeber technisch in der Lage ist, Home-Office anzubieten. Bei den Angestellten aus großen Unternehmen sind dies hingegen 68,9 Prozent.

Über die Befragung

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hatte im Auftrag des BVDW 1.000 Personen zwischen dem 5. und dem 8. März 2020 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Angestellte kleiner, mittlerer und großer Unternehmen in Deutschland.